Im Jahr 1909 erblickte die Welt einen Film, der die Herzen der Zuschauer eroberte: “Cinderella”, eine Adaption des klassischen Märchens von Charles Perrault. Regisseur J. Searle Dawley gelang es, die Magie dieser Geschichte in einer Zeit ohne Tonaufnahmen zum Leben zu erwecken. Obwohl heute nur noch Fragmentarisches dieses Meisterwerks erhalten ist, lässt sich anhand der noch existierenden Szenen und zeitgenössischer Kritiken ein faszinierendes Bild von “Cinderella” zeichnen.
Die Handlung folgt treu dem bekannten Muster: Cinderella, ein armes Mädchen, das unter der tyrannischen Herrschaft ihrer Stiefmutter und Stiefschwestern leidet, erhält die Chance ihres Lebens durch eine Einladung zum königlichen Ball. Doch ohne passende Kleidung ist ihr Besuch unmöglich. Mit Hilfe ihrer guten Fee – dargestellt als geheimnisvolle Lichtgestalt – verwandelt sich Cinderella in eine Prinzessin und zieht mit ihrem glitzernden Kleid und gläsernen Schuhen zum Ball.
Die Begegnung mit dem Prinzen löst sofort ein Feuerwerk der Gefühle aus, doch die Magie der Fee hält nicht ewig. Mit dem Zwölfschläger-Glockenschlag kehrt Cinderella zu ihrer alten Gestalt zurück und flieht vor der Verwirrung des Prinzen. Der verlassene gläserne Schuh dient als einzige Spur zur rätselhaften Schönheit.
Die Suche nach der mysteriösen Frau, die den Prinzen betörte, beginnt. Die Stiefmutter versucht verzweifelt, ihre eigenen Töchter in den Schuh zu zwängen, doch es gelingt nur Cinderella, die perfekt passende Form zu finden. In diesem Moment wird das wahre Gesicht der bösen Stiefschwester und ihrer Töchter enthüllt. Cinderella wird vom Prinzen erkannt und in seinen Armen vereint.
Das Besondere an “Cinderella” liegt nicht nur in seiner treuen Adaption des Märchens, sondern auch in den innovativen filmischen Techniken, die Dawley einsetzte. Der Film nutzt zum Beispiel:
- Kameraeinstellungen: Close-ups für emotionale Momente und weitwinkelaufnahmen für Großbildszenen
- Licht und Schatten: Die Illusion von Magie wird durch gezieltes Spiel mit Licht und Schatten erzeugt
- Bewegung im Bild: Durch geschickte Kameraführung und die Bewegung der Schauspieler entsteht ein dynamisches Geschehen
Die Besetzung des Films ist leider nur spärlich bekannt. Die Rolle der Cinderella wurde wahrscheinlich von einer unbekannten Schauspielerin gespielt, während der Prinze durch den erfahrenen Theaterdarsteller Maurice Costello verkörpert wurde.
“Cinderella” aus dem Jahr 1909 stellt nicht nur eine filmische Adaption eines klassischen Märchens dar, sondern auch ein Dokument der frühen Filmgeschichte. Obwohl nur Fragmente des Films erhalten sind, zeugen sie von der Kreativität und den technischen Fähigkeiten der Filmemacher dieser Zeit. Der Film war zu seiner Zeit ein großer Erfolg und trug dazu bei, die Popularität des Kinos zu steigern.
Ein Blick in die technische Welt des Films “Cinderella”:
Technische Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Filmformat | 35mm |
Schwarzweißfilm | Ja |
Spieldauer | ca. 12 Minuten (geschätzt) |
Produktionsfirma | Selig Polyscope Company |
“Cinderella” ist ein wertvolles Zeitzeugnis, das uns in die Welt des frühen Kinos entführt. Obwohl nur Bruchstücke dieses Films erhalten sind, lässt sich erkennen, dass er einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Films als Medium leistete.
Weitere Filme aus dem Jahr 1909?
“Cinderella” ist nur ein Beispiel für die vielen interessanten Filme, die im Jahr 1909 entstanden sind. Es war eine Zeit großer Experimente und Neuerungen im Film. Neben “Cinderella” sind weitere Filme wie “The Count of Monte Cristo”, “A Midsummer Night’s Dream” und “The Adventures of Sherlock Holmes” erwähnenswert.
Die Welt des Films “Cinderella” wartet darauf, von Ihnen entdeckt zu werden!